Roadtrip in Süddeutschland – Berchtesgaden bis Kempten


#Camperlifestyle, #Glamping und co sind derzeit wohl Begrifflichkeiten, die für viele in diesem Jahr eine ganz neue Stellenordnung erhalten haben. Ich kann an einer Hand abzählen wie häufig ich in den letzten 30 Jahren gezeltet oder auf einem Campingplatz übernachtet habe. Dies liegt in jedem Fall eine halbe Ewigkeit zurück und bringt lediglich Erinnerungen an Jugend-Zeltlager hervor.

Dennoch wollte ich schon immer mit einem Camper in den Urlaub fahren. Denn ich habe davon geträumt sich spontan von Ort zu Ort tragen zu lassen. Nur mit den notwendigen Dingen und ohne ein festes Ziel vor Augen geht die Reise los: ein Roadtrip in Süddeutschland.

Wir sind bereits um 7.00 Uhr morgens die Reise angetreten. Der grobe Plan war es, so weit wir es schaffen in den Süden von Deutschland vorzudringen. Das Wetter war glücklicherweise sehr schön, sodass wir ein süßes Frühstück an einem Rasthof auftischten und uns für die weiteren Kilometer stärkten. Bei Musik, Podcast und Gesprächen verstrich die Zeit wie im Fluge und wir hatten es schon bis kurz vor Nürnberg geschafft. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen entschieden wir uns einen See in der Nähe anzufahren, dort den Abend ausklingen zu lassen und am nächsten Morgen in aller Früh weiter zu fahren. Gesagt getan…

 

Tag 1 : Reisetag mit wunderschönem Zwischenstop

Der Parkplatz ist direkt an dem Rothsee gelegen und ist gerade als Zwischenstop ideal. Die Nacht war sehr ruhig und außer dem Parkticket fielen hier keine Kosten an. Morgens sind wir sogar einmal um den See gejoggt, in den See gesprungen und haben die öffentlichen Duschen an dem naheliegenden Café benutzt. Besser hätte der Start in den Tag nicht sein können. Mit dem vorbereiteten Frühstück ging es direkt weiter auf unserer Route….

Übernachtung: Parkplatz Allersberg, 50A Krohnmühle


Tag 2 : Hintersee – Ramsau

Ganz grob haben wir uns an schönen Seen orientiert und daraufhin unseren Roadtrip in Süddeutschland geplant. Ganz oft wurde in dem Zusammenhang auch der Hintersee in Ramsau genannt. Der kleine Parkplatz 10 Gehminuten vom See entfernt war ideal und verfügt sogar über eine Toilette. Ein Punkt, der für mich Campinganfängerin natürlich ein großer Pluspunkt war 😀

Der Camper wurde abgestellt und wir haben uns direkt aufgemacht, um die Umgebung zu erkunden. Der Hintersee ist wirklich wunderschön und der angrenzende Zauberwald bietet sich für einen ausgedehnten Spaziergang an. Den restlichen Tag haben wir in der Sonne an einem kleinen Bootssteg verbracht, bevor wir es uns im Camper gemütlich gemacht haben, gemeinsam gekocht und Rummycup gespielt haben.

Übernachtung: Parkplatz Ramsau bei Berchtesgaden, 24 Hirschbichlstraße



Tag 3 : Königssee 

Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es wieder in aller Früh weiter, denn der Tour-Klassiker „Bootstour über den Königssee“ stand auf unserem Programm. Obwohl wir genau diese klassischen Ausflüge vermeiden wollten, haben uns eure Empfehlungen überzeugt und wir haben uns einfach entschieden dem großen Ansturm zeitlich etwas voraus zu sein. Daher ging es mit dem ersten Boot zur bekannten St. Bartholomäus, einer Wallfahrtskirche am Westufer des Königssees auf der Halbinsel Hirschau. Der Nebel erhob sich zu dem Zeitpunkt ganz langsam über dem See und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein. Ein wirklich atemberaubendes Panorama! Unser persönliche Höhepunkt war aber auch gleichzeitig die größte Mutprobe: Wir sind tatsächlich im See schwimmen gegangen. Es war suuuuper kalt, aber auch unfassbar schön!

Von dort geht die Bootstour weiter nach Salet, wo sich nach einem schönen Spaziergang der Obersee und die Fischunkelalm erreichen lässt. Nach einem Radler sind wir die Rückreise angetreten und haben den Abend mit einem leckeren Risotto und Vino ausklingen lassen.

Übernachtung: Parkplatz Ramsau bei Berchtesgaden, 24 Hirschbichlstraße


Tag 4 : Wanderung Grünstein – Kühroint – Archenkanzel

Die SalzAlpenTour Schönau führt auf beliebten Wanderwegen von Hammerstiel auf den Grünstein und weiter zur Kührointalm und dem Aussichtspunkt Archenkanzel. Immer wieder ergeben sich auf dieser Wanderung spektakuläre Tiefblicke zum Königssee und St. Bartholomäus. Eine wirklich schöne, aber nicht ganz einfache Route, die wirklich abwechslungsreich ist. Dennoch sollte man genügend Zeit, Wasser und vielleicht auch Wanderstöcke für den Abstieg mitnehmen. Festes Schuhwerk ist ein Muss!

Auf dem Weg zum Schlafplatz haben wir einen Zwischenstopp am Chiemsee gemacht, um uns zu erfrischen und bei dem benachbarten Campingplatz zu duschen.

 

Übernachtung: Auf einem Bauernhof Eyrain 3 Irschenberg

Toiletten, Duschen und Strom sind verfügbar. Bei gutem Wetter kann man sogar eine Feuerschale für 15€ mieten und den wunderschönen Ausblick genießen.

(Über die App park4night müsst ihr unbedingt vorher telefonisch einen der drei Übernachtungsplätze reservieren)


Tag 5 : Fahrradtour am Sylvensteinsee

Der Tag startete ganz entspannt mit einem Frühstück im Camper, weil es leider etwas verregnet war. Bei Kaffee und Bananabread wurde der Plan für die Tag geschmiedet und das Ziel, der Sylvensteinsee, stand sehr schnell fest. Wie ein Fjord liegt der Sylvensteinsee zwischen den Bergen – der kristallklare See lädt zum Baden und Verweilen ein. Wir haben die Räder gesattelt und sind den Weg am Ufer entlang gefahren, und die Umgebung zu erkunden. Abends waren wir noch einmal im See schwimmen, haben ein Alster getrunken und die Natur auf uns wirken lassen.

Übernachtung: 1B Dürrachstraße 83661 Lenggries

Der Campingplatz gleicht einem Parkplatz im Wald und ist von Bäumen umsäumt, sodass eine gemütliche Atmosphäre entsteht. Es gibt sogar ein kleines Toilettenhäuschen und die Möglichkeit Altwasser zu entsorgen.


 

Tag 6 : Joggen am Sylvensteinsee und Kanufahrt auf dem Walchensee

Ein sportlicher Start in den Tag mit Jogging und einem HIIT Workouts direkt am See mit anschließendem Tauchgang im kühlen Wasser hat uns fit für den weiteren Tag gemacht. Frisch gemacht ging es zu unserem vorletzten Stop unseres Roadtrips in Süddeutschland: dem Walchensee. Hier liegt direkt am Ufer des Sees ein kostenloser Parkplatz, an dem wir den Camper abstellten, die Campingstühle rausgekramt und an einem kleinen Strandabschnitt gefrühstückt haben. Die letzten Sonnenstrahlen des Spätsommers genossen wir bei einer kleinen Kanutour und auf dem Bootssteg bevor wir unseren letzten Schlafplatz ansteuerten. Hier haben wir noch einmal richtig lecker gekocht, Wein getrunken, Spiele gespielt und ewig gequatscht.

Übernachtung: Campingplatz Seewang, 1 Tieftal 87669 Rieden am Forggensee


Tag 7: Spaziergang am Froggensee und Abreise aus Kempten

Leider hat uns an dem letzten Tag das Glück im Hinblick auf das Wetter völlig verlassen und es regnete so stark, dass wir unsere geplante Yogasession nicht umsetzten konnten. Stattdessen haben wir uns in ein wetterfestes Outfit geworfen und einen kleinen Spaziergang am See gemacht, bevor wir die tollen Sanitäranlagen des Campingplatzes voll ausnutzen und den Weg nach Kempten ansteuerten. Natürlich durfte ein Halt in einer traditionellen Käserei nicht fehlen.

 

Es war ein wirklich unglaublich schöner Roadtrip in Süddeutschland mit meiner Cousine und diese Art des Reisens war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Man muss auf engstem Raum natürlich ein eingespieltes Team sein, die gleichen Vorstellungen und Vorlieben haben. Mir hat es auf jeden Fall sehr geholfen zu wissen, dass Lena weiß welche Kleinigkeiten wichtig sind. Denn Strom, Standheizung, Abwasserentsorgung und Frischwasser auffüllen sind Aspekte, die ich im Voraus garniert bedacht habe. Wenn man aber etwas Ordnung beibehält, sich gut abspricht und die nächsten Stops gemeinsam plant, steht einem tollen Abenteuer nichts im Wege.

xo Maike

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