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Das Jahr 2017 geht langsam auf das Ende zu und ich blicke auf ein weiteres Jahr voller unglaublicher Eindrücke, Erlebnisse und auch Erkenntnisse zurück. Ein Grund mehr die vergangenen 12 Monate nochmal zu reflektieren.
Dabei fällt mir vorallem auf, wie sehr das Bloggen mich und sicherlich auch Sonja und Kira geprägt hat. Es ist das erste Jahr, in dem wir Shoppisticated hauptberuflich betrieben haben. Daher würde ich heute gerne einmal die beruflich und persönlich größten Veränderungen aufzeigen, die der Beruf Bloggen für mich mit sich gebracht hat.
DER ARBEITSALLTAG
Vor unserer Selbstständigkeit haben wir Kooperation, Fotoshootings und das Alltagsgeschäft zwischen den Verpflichtungen der Uni und unserer Nebenjobs abgearbeitet. Das hat bis zu einem gewissen Pensum auch gut funktioniert, beziehungsweise musste ja irgendwie funktionieren.
Jetzt gehört dem Blog unsere gesamte Aufmerksamkeit und das bringt vorallem den Vorteil mit sich, dass man viel strukturierter und fokussierter arbeitet. Der Emailkontakt zu Kunden und Agenturen ist um Einiges persönlicher, weil man mit etwas mehr Ruhe auch emotional besser auf den schriftlichen Austausch fokussieren kann. Auch Telefonate gehören zur Tagesordnung und das ist für mich ein enormer Fortschritt. Früher war ich unglaublich nervös vor Telefonaten und habe mich sehr unsicher gefühlt. Mittlerweile greife ich gerne zum Hörer, um einige Themen zu besprechen und der persönliche Kontakt macht mir großen Spaß!
Doch der wohl größte Vorteil der Selbstständigkeit ist, dass wir kreativer arbeiten und mehr reisen können.
FREUNDSCHAFT & KONKURRENZ
Durch das Bloggen haben wir viele liebe Menschen kennengelernt, mit denen uns die Leidenschaft verbindet. Dennoch habe ich neben diesem Freundeskreis auch Bekanntschaften, die völlig losgelöst von sozialen Medien bestehen. Es tut unglaublich gut Gespräche mit Menschen zu führen, die einen anderen Lebensmittelpunkt haben und vielleicht auch andere Weltansichten vertreten. Das bereichert die eigene Wahrnehmung ungemein und holt einen auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn es ist ein Privileg solch tolle Reisen zu unternehmen und sich täglich mit den schönsten Nebensachen der Welt zu beschäftigen. Das sollte man nie vergessen!
Dennoch habe ich auch gelernt mit Konkurrenz und unschönen Begegnungen mit Menschen umzugehen. Mit Kira und Sonja an meiner Seite, kann ich über negative Vibes hinwegschauen. Wir lassen uns von Neid und negativen Gedanken selten beeinflussen und folgen strickt der Regel – THINK POSITIVE!
ICH BIN AUCH NUR EIN MENSCH!
Da ich ein sehr perfektionistischer Mensch bin, konnte ich auch früher nur schlecht abschalten. Gedanken über die Arbeit haben mich im Bett begleitet und teilweise meinen Schlaf beeinträchtigt. Wenn mir bei einer Zusammenarbeit ein Fehler unterlaufen ist, war ich so gestresst, dass es mir körperlich schlecht ging.
Dank des tollen Gruppenzusammhalts habe ich gelernt, dass es menschlich ist Fehler zu machen. Es geht darum sich die Fehler einzugestehen, sich zu entschuldigen und dann mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Dann kann ein Fehler sogar helfen aus der Vergangenheit zu lernen und man entwickelt ein besseren Sinn für Problemvermeidung und auch -bewältigung.
SCHÖNHEITSIDEALE
Ein weiterer Punkt zum Thema Menschlichkeit ist der stetige Druck gut auszusehen. Wir stehen einfach in gewisser Weise in der Öffentlichkeit und das wirkt sich auf den steigenden Anspruch an sich selbst aus. In der Pubertät habe ich unter dem Druck von Schönheitsidealen sehr gelitten. Ich war nie zufrieden mit mir und meinem Körper. Reflektiere ich diese Zeit, war ich dadurch sehr unsicher und habe viel meiner Lebensfreude eingebüßt.
Durch die Liebe meines Freundes, toller Freunde und nicht zuletzt durch euren positiven Zuspruch, konnte ich diese Unsicherheit ablegen. Irgendwann habe ich aufgehört nach etwas zu streben, das ich nicht bin, sondern angefangen mich zu akzeptieren und zu lieben. Daher kann ich mich jetzt auch ohne Probleme ungeschminkt vor der Kamera zeigen und genieße es am Strand zu liegen, egal wie viel Eis ich gerade verputzt habe. Ich habe akzeptiert, dass ich nicht perfekt bin und dass das auch niemand von mir erwartet. Diese Entwicklung hat mich Jahre gekostet und ich glaube, keine Veränderung hat mich in jeglicher Hinsicht so sehr geprägt, wie diese Einsicht.
VOM TECHNIK MUFFEL ZUM HANDY SUCHTI
Bei dem Punkt muss Kira sicherlich schmunzeln… Ich war noch nie wirklich begabt, beziehungsweise interessiert an Technik. Hausarbeiten auf dem Laptop zu schreiben und der Einsatz von Google waren lange Zeit das größte Ausmaß an Einsatz von Technik in meinem Alltag. Natürlich kam mit dem Bloggen eine Vielzahl an Equipment, Programmen und Einsatzmöglichkeiten hinzu. Dennoch brauche ich immer noch sehr viel länger um ein Verständnis für die leichtesten Handgriffe zu entwickeln. Daher bin ich umso stolzer, dass es mittlerweile sogar Bereiche gibt, für die ich beruflich bedingt ein gewisses Interesse entwickelt habe.
Ganz vorne mit dabei ist sicherlich der Bereich Fotografie und Bildbearbeitungsprogramme. Denn dank Instagram ertappe ich mich sogar manchmal dabei, in Bildern zu denken und nehme Alltagssituationen mit einem ganz anderen Auge wahr. Immer auf der Suche nach dem perfekten Bild oder nach Inspiration verbringe ich wirklich viel Zeit am Handy.
Für das Jahr 2018 habe ich daher als einzigen Vorsatz, dass ich mein Handy öfter mal zur Seite legen möchte. In der Bahn habe ich mir vorgenommen stattdessen mehr zu lesen und einfach mal abzuschalten.
*Photocredit: Michael Goldenbaum
Make Up by Serena Goldenbaum
Sehr schöner Beitrag! Ich bin auch absolut kein Fan vom telefonieren aber es wird langsam besser haha. xx Lea
https://theordinarytwo.wordpress.com
Vielen Dank Lea:)
Ich kann dir nur sagen, dass es jedes Mal einfacher wird. Man muss in einigen Situationen über seinen Schatten springen und dann merkt man, dass es die ganze Aufregung garnicht wert war;)
Ganz liebe Grüße,
Maike
Sehr schöner, persönlicher und insprierender Text. Gut formuliert. Das hier zu lesen hat mir sehr gefallen.